Bertschikon / Contonou                     
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klick hier! Bericht ZO/AvU 02. April 2014

 

Auf der «Grande Nigeria»

Dienstag, 19.11.2013

Früh um 04.30 Uhr ging der Wecker. Aufstehen, duschen, anziehen und es ging los in Richtung Bahnhof SBB, Zürich. Gepackt hatte ich bereits am Vortag.

Schön, dass Margerita mich zum Bahnhof fuhr. Die Bahnfahrt ab Zürich über Basel, Frankfurt, Brüssel nach Antwerpen war OK. Das jeweilige Umsteigen an den genannten Orten war eher umständlich, da meine drei Gepäckstücke, Koffer, Gitarre und Rucksack ein erhebliches Gewicht aufwiesen.

Der Taxifahrer, ein Tunesier mit eigenem Fahrzeug, wie sich herausstellte, fand das Hotel im Hafenviertel von Antwerpen auf anhieb. Abends konnte ich die Altstadt bewundern. Die einzigartigen Gebäude, Kirchen, die Mairie, Häuserfronten im allgemeinen, welche ich in dieser Art nicht kannte, waren beeindruckend.

Der Barmann, in einer gemütlichen Kneipe, konnte mir eine Adresse nennen, wo man gut und einheimisch essen könne. Er erläuterte mir dies in einem mühsamen Französisch, hier wird eigentlich nur Flämisch gesprochen. Ein Gast der eben herein kam bestellte spontan eine Runde Bier für die Gäste die an der Theke standen. Ich gehörte auch dazu. Offensichtlich hat der Spender bereits einen Guten drauf. Unmittelbar danach erfuhren wir, dass er Geburtstag hatte. Das war die Gelegenheit, auf meiner Mundharmonika, die ich immer bei mir habe, einen zum Besten zu geben, der Applaus war mir sicher.

Im empfohlenen Restaurant, das sehr gemütlich aussah, und eigentlich schon voll besetzt war, erkundigte ich mich beim Kellner nach der Tagesspezialität. Ja, die Schweinebacke war vorzüglich, begleitet von Frites und dicker Mayonaise. Wieso man die Belgier “les Frites” nennt, ist wohl klar, sie sind die Erfinder dieser Kartoffelkunst. Die 7 dl Rotweinflasche war mir schlussendlich doch zuviel. Ich bat den Kellner den Rest der Flasche dem Küchenchef zu überlassen. Nach einigen Minuten kam er, der Küchenchef persönlich und wir stiessen gemeinsam auf seine Küche an, ein netter Kerl.

Mittwoch, 20.11.2013  

Seit Stunden sitze ich nun da in der kleinen Hotellobby und warte das es 11.00 Uhr wird, auf diese Zeit habe ich das Taxi bestellt. Die Frachtschiffsfahrtgesellschaft “Grimaldi” hatte mir am Vortag mitgeteilt, dass ich um 12.00 Uhr einschiffen könne. Das Taxi stand pünktlich da, ich nannte dem, auf Anhieb sympathisch wirkenden Chauffeur, meine Destination “Grande Nigeria”, Quai’  1’ 333, was er sofort verstand. Wir fuhren etwa ¾ Stunden bis zum entsprechenden Quai. Der Taxometer zeigte bereits über 60 Euro an. Der Kahn war definitiv nicht da. Ich entschied wieder in die Stadt zurück zu fahren. Die 100 Euro hätte ich mir sparen können.

Ein schönes Mittagessen im selben Restaurant, wie gestern Abend, sorgte für die notwendige Kompensation. Ab 15.00 Uhr rief ich die Rederei stündlich an um mich über das Eintreffen des Frachters zu erkundigen. Um ca. 19.00 Uhr hat es geklappt, ich konnte erneut losfahren, der Taxichauffeur, ein Grieche, kannte sich aus. Die schnelle, unbürokratische Zollabfertigung, erlaubte es dem Taxifahrer loszubreschen. Zwischen Riesencontainerwänden, Baumaschinen, Gebrauchtwagenhalden und emsig arbeitenden Menschen und Maschinen, haben wir die “Grande Nigeria” im Nu gefunden. Ohne zu zögern fuhr er direkt über die Spezialrampe, in der Breite einer Nationalstrasse und in der Höhe hätten wohl 6 Sattelschlepper übereinander Platz gehabt, in den Bug  des Riesenschiffs hinein.

Die Ladung des Frachters bestand aus ca. 5’000 Gebrauchtwagen, Lastfahrzeugen und Baumaschinen und ca. 1’000 Grosscontainer. Das Ganze musste zum grossen Teil in der Nacht und am folgenden Tag noch an Bord transportiert werden.

Das erste Nachessen an Bord nahm ich, in der Anwesenheit des Kapitäns, die Crew war an der Arbeit, in der bescheidenen Offiziersmesse ein. Da erfuhr ich, dass ich der einzige Passagier bin, eigentlich freute ich mich darüber.

Donnerstag, 21.11.2013

Den ganzen Tag hing ich herum. Von Zeit zu Zeit beobachtete ich das Geschehen um und auf dem Frachter eine Unmenge von Fahrzeugen und Container die da beladen wurden. Erstaunlich wie präzise die Hafenarbeiter und die Schiffscrew, koordiniert arbeiteten.

Freitag, 22.11.2013  

Heute Morgen in der Früh sind wir gestartet, es war ca. 02.00 Uhr, ich war eingeschlafen, obwohl ich die Abfahrt auf keinen Fall verpassen wollte.

Die Menus, Mittag-und Nachtessen bestehen jeweils aus aus einem Dreigänger plus Nachtisch. Erwähnenswert sind die Getränke, Wasser und jegliches alkohlfreies Zeug. Nun kommt das eigentliche Thema, der Wein, im Angebot stehen zwei Sorten zur Auswahl, Weiss oder Rot, dies in 2,5 dl Fläschchen, ohne grossen Geschmack, 10%igen. Am Tisch bin ich der einzige der zum Essen Wein trinkt. Möglicherweise hat die Mannschaft, oder zu mindest die Offiziere, am Tisch, Alkoholverbot. Bereits am ersten Abend wurde mir vom Butler, übrigens das Mädchen für Alles, klargemacht, dass das es kein zweites Fläschchen serviert wird. Da wurde mir klar, dass meine Frachterreise zugleich einer Kur gleich kam.

Der Butler, der unter anderem in der Offiziersmesse das Essen serviert, ist dem Küchenschef unterstellt, und zusätzlich für Putzarbeiten, Küchendienst und für das Herrichten der Offizierszimmer, auch für meines, zuständig. Ein Chinese, sehr tüchtig, zurückhaltend und sieht die Arbeit. Der Kapitän und weitere fünf der Offiziere stammen aus Sizilien oder aus dem südlichen Teil Italiens, die beiden Techniker/Ingenieure sind Bulgaren. Die übrige Crew, die Arbeiter stammen ausschliesslich aus fernöstlichen Ländern.

Heute durchqueren wir die “Westerschelde”, auf der einen Seite befindet sich Belgien auf der anderen Seite die Niederlande und so gelangen wir in die Nordsee.

Samstag, 23.11.2013

Als ich um ca. 08.30 Uhr zur Lucke hinausschaute überraschte mich ein ungewöhlich schönes Wolkenbild. Die aufstehende Morgensonne am Horizont, trug einiges dazu bei um das Bild zu vervollkommnen. Ein neuer Tag begann.

Gestern Abend, vor dem Nachtessen, habe ich über jedem Teller an unserem Tisch, meine mitgebrachten kleinen CH Schöggeli verteilt (habe 4kg mitgenommen), dies stiess auf Erstaunen. An diesem Abend stellte mir der Kapitän die Offiziere mit Grad und Tätigkeitsbereich einzeln vor. Eine Kiste brasilianisch Cigarren habe ich auf den zentralen Tisch gestellt, die Kiste versah ich mit der Aufschrift “Per voi JPK”

Inzwischen hat sich herausgestellt, es ist nicht so, dass ich pro Mahlzeit nur ein Fläschchen Wein pro Mahlzeit trinken darf, es war ein Missverständnis, ein zweites oder weitere muss ich bezahlen. Somit war auch dies geklärt.

Ein wunderschöner Tag entpuppte sich. Mit einzelnen Wölkchen durchzogen, eine Sonne die ich in dieser Helligkeit kaum kannte und das weite, unendliche,  schimmernde Meer, welches tiefblau reflektierte, durchbrochen  von kleinen schneeweissen Schäumchen. Ein Bild welches mir in Erinnerung bleiben wird.

Ja die Reise began mir zu gefallen. Keine Daunenjacke, keine Pelzmütze, einfach so auf Deck zu gehen, zu Sein, ein neues Erlebnis.

Heute war ich das erste mal in der Küche, brachte dem Koch, ein Riese von einem Mensch, mächtig, sicher 185 gross, ausgeglichen Dick und brachte sicher seine 140kg auf die Waage, eine Handvoll meiner Schokolädchen mit, die er dankend annahm. Eines meiner Ziele war, einige Fotos machen zu dürfen, was er mir mit ersichtlichem Stolz erlaubte. Eine beeinduckende Persönlichkeit, er strahle ungewollte Sympathie aus, die ganze Erscheinung, eine Gestalt um die man sich eine Märchengeschichte ausdenken könnte.

Sonntag, 24.11.2013

Heute befinden wir uns bereits auf hoher See, rechts, das heisst im Westen, die USA und auf der linken Seite der südliche Teil Portugals. Wie seit dem Beginn der Fahrt ist das Meer ruhig, darüber bin ich sehr froh, da ich alles andere wie seetüchtig bin, selbstverständlich nehme ich die entsprechenden Medikamente um Folgen zu verhindern. Schätzungsweise schwankt das Schiff, breitwärz 5-10 Meter, dies in einer beruhigender Regelmässigkeit. Die Wohnräume, Schlafkabinen, befinden sich im 12. Obergeschoss, Schätzungsweise 40 Meter über dem Wasser.

Das gestrige Nachtessen war wiederum gut und reichlich, eigentlich ganz fantasievoll gekocht. Wie ich bei den Italiener festgestellt habe, wird auf das Essen grossen Wert gelegt, unter dem Motto “es wird nichts gekocht was wir nicht beherrschen”. Die Esskultur hingegen ist durchzogen. Jeder beginnt zu essen wenn der Teller vor ihm steht. Das Essbesteck wir so gehalten wie es am besten geht. Es wird über den Arm hineingeschoppt, ich habe geglaubt dies gäbe es nur bei den Amerikanern.  Eine unbeschwerte Art, welche in unserem Kulturkreis, gelinde gesagt, Erstaunen auslösen würde.

Gestern Abend kündigte mir Kapitän  an, dass der technische Offizier, ein Bulgare, der auch deutsch spricht,mir morgen das Innere des Frachters zeigen würde, worüber ich mich gefreut und mich bedankte habe.

Als mich der Techniker/Ingenieur, Vormittags abholte, war er mit Gehörschutz und Handschuhen ausgerüstet, welche er mir übergab. Auf die Frage ob ich auf dem Rundgang fotographieren dürfe, kam ein klares Nein als Antwort. Die “unterirdische” Fabrik war mehr als beeindruckend. Das Ganze verteilte sich über vier Stockwerke, von der Ebene 2 bis nach unten in die Ebene -1, wobei dies noch nicht der Tiefste Punkt des Schiffs war. Das Ganze wird von einem Kommandoraum aus Comutergesteuert, dies in zweifacher Ausführung, die Informationen laufen, unabhängig synchron.

Die 8 Achtzylindermotoren, jeder in der Grösse einer auf die Nase gestellten Limousine, vertilgen in 24 Stunden ca. 60 Tonnen Schweröl, dies bei einem Beladungs grad von 90 %. Die tägliche Wasseraufbereitung beträgt 20 Tonnen. Ebenfalls beeindruckend war der Durchmesser des Zylinders der Schiffsschraube, dieser betrug 1 Meter. An zahlreichen Motoren Turbinen und Geräten konnte ich das Signet von “SULZER” entdecken, was mich mit gewissem Stolz erfüllte. Hätte mich der Techniker irgendwo stehen lassen, wäre ich für einige Zeit verloren gewesen, wir befanden uns in einem Labyrint aus Treppen, Schaltuhren und Technik, eine Fabrik. Die ganze Energie, Motoren, Wasserversorgung, Elektrizität, das heisst die Energieversorgung dieses Frachters kommt dem Bedarf einer Kleinstadt nahe. Ich bedankte mich beim technischen Offizier für die eindrückliche Führung und begab mich wieder in das 12te Stockwerk.

Ja was treibe ich eigentlich den ganzen Tag? Offengestanden, bis Anhin, nicht sehr viel. Die meiste Zeit verbringe ich im Aufenthaltsraum, das Sofa ist bequem. In der Hausbibliotheke habe ich Bücher und Romane in deutscher Sprache entdeckt. Somit verbrachte ich viel Zeit mit lesen und hörte dazu Musik aus meinem MP 3 Player der schier unendlich viele Musikstücke gespeichert hat, selten kommt das selbe Musikstück ein Zweites mal. Es war interessant wieder einmal Bücher, wie zum Beispiel “Der Steppenwolf” von Hermann Hesse, “Das Schweigen der Lämmer” von Thomas Harris, ein weiteres mal zu lesen. Dazwischen ein paar Krimis oder Thriller waren auch OK. An Deck konnte ich noch nicht sehr viel Zeit verbringen, das Klima erlaubte es noch nicht. Der Kältegrad war immer noch nicht sehr angenehm, so, dass ich relative schnell zum Rückzug blasen musste. Das wird sich in Bälde ändern,es geht Südwärts. Täglich übe ich auf meiner Guitarre die ich mitgenommen habe. Habe alte Stücke zum Erwachen gebracht, dies gelingt mir täglich besser. Auf der Mundharmonika läuft es mir gut und trotzdem werde ich nach meiner Rückreise, in der Schweiz, wieder Stunden nehmen, habe da einen virtuosen Lehrer entdeckt bei diesem werde ich mal anklopfen.

Seit 3 Tagen bin ich ohne Handyempfang, das ist so, wir sind über 100 km von der nächsten Küste entfernt.Ohne Handy nimmt man keinen Schaden, im Gegenteil.

Montag, 25.11.2013

Der heutige Morgen überraschte mich mit einem klaren Himmel. Ein Sonnenaufgang wieaus dem im Bilderbuch. Das tiefblaue Meer gab dem Bild das Seinige dazu. Das ganze Bild als kitschig zu bezeichnen wäre ungerecht gewesen, den es war echt. Unglaublich wie die Sonne, am weiten Horizent aufsteigt, man würde glauben, ohne besseres Wissen, diese feuerrote Kugel wird per Aufzug gehisst.

Der erste ganze Tag, den ich draussen verbracht habe. Mitten in einem unendlich weiten Wasser. Wäre nicht das Schiff, auf welchem ich mich befinde, so ware es ein Schweben zwischen blau und blau, zwischen Himmel und Wasser. Da kommen Gedanken auf, wer hat das wohl alles erschaffen, ein Glück dies erleben zu dürfen.

Letzte Nacht als ich den Himmel betrachtete, tausende, millionen von Sternen, eine Halbkugel mit lauter Lichter. Der Mond, wie immer, dominierte das ganz Bild. Einzig Sternschupen fehlten, somit konnte ich mir nichts wünschen. Ohne Fremdlicht kommt einem dieses Himmelsbild unsagbar näher und magischer vor.

Nach dem Abendessen, welches das Kader immer punkt 20.00 Uhr, geschlossen einimmt, das Mittagessen ebenso pünktlich um 12.00 Uhr, wird eine Runde mit Karten gespielt. Sie spielen zu viert, immer die selben, der Kapitän 2 Offiziere und der Koch, einige schauen zu. Heute beobachtete ich diese Männer und versuchte mir ein Bild der Einzelnen zu machen, nicht einfach. Der Kapitän “Allesandro Inserra” kommt mir ganz überzeugend und überlegend vor. Bei den anderen, habe ich ein durchzogenes Gefühl. Sollte etwas unvorgesehenes geschehen oder gar eine ernsthafte Panne passieren, hätte ich meine Zweifel ob die Situation gemeistert werden könnte. Dies ist mein Eindruck, zum heutigen Zeitpunkt.

Dienstag, 26.11.2013

Das Frühstück ist typisch italienisch dolce, dolce, dolce….Der Koch backt jeden Tag andere Variationen von Süssigkeiten, Gugelhöpfe, Kekse usw. Es ist schwierig diesen gut zubereiteten Spezialitäten zu widerstehen. Heute waren hufeisenförmige Rollen mit viel Zucker umgeben auf einer Platte die einem anlachten, das Salz welches dem guten Geschmack beitrug war gekonnt im Gebäck verteilt. Einige Scheiben Mortadella und Pfirsichkonfitüre dazu passte perfekt. Ich frühstücke mit absichtlicher Zurückhaltung, da in einigen Stunden bereits das Mittagessen serviert wird.

Mittwoch, 27.11.2013

Die Sauberkeit an Bord lässt nichts zu wünschen übrig. Die Jungs, Offiziere ausgenommen, welche, wie beobachtet, arbeitsmässig, alle gleich gestellt sind, halten den Kahn bis ins Detail sauber. Dies gilt ebenso für die Küche, die von zwei Gehilfen vor-zu sauber gehalten wird.

Ja die Küche. Es wäre eigentlich von Anbeginn mein Wunsch gewesen in der Küche, zwischendurch, mitarbeiten zu dürfen. Bereits nach zwei Tagen, nach unserem Start, habe ich den Koch gefragt, ob ich ihm zudienen dürfe. Er lehnte dies kategorisch ab. Am selben Tag habe ich das Thema, beim Mittagessen, im Beisein des Kapitäns, nochmals thematisiert. Wie ich verstanden habe wird dies aus Unfallgefahrgründen nicht zugelassen. Damit war die Angelegenheit abgeschlossen.

Auf der Höhe von Marokko und den Kanarischen Inseln hatten wir, nach 5 Tagen, für 4 Stunden, Handy-Empfang. Offengestanden, es war fast ein Ereignis. Jedenfalls empfand ich es, als moderner Mitbewohner diese Erde, so. Mit der Aussenwelt kommunizieren zu können, heute eine Selbstver-ständlichkeit, hier auf hoher See überhaupt nicht.

Wie bereits erwähnt transportiert unser Frachter ca. 5’000 Fahrzeuge. Dies sind ausschliesslich gebrauchte Fahrzeuge, welche schätzungsweise 10 Jahre auf dem Buckel haben. Dazu kommen nahezu 1’000 Grosscontainer, von welchen mir der Inhalt unbekannt ist. Rechnet man das Ganze hoch, transportieren wir eine Fracht in einem geschätzten Wert von CHF 25 Mio.

Auf der Höhe von Mauretanien, in Richtung Senegal, war das Meer Spiegelglatt, es herrschte sozusagen Windstille. Wir kamen dem warmen Klima immer näher. Die kugelrunde Sonne versank buchstäblich am Horizont, es dauerte kaum ein paar Minuten bis sie ertrank.

Donnerstag, 28.11.2013

Wieder ein schöner Sonnenaufgang, aber was solls, dies ist eben der schöne Alltag vom Nichtstun.

Ich hab mir überlegt was für Kosten fü diesen riesen Kahn pro Tag anfallen. Personalkosten, den Food, Treibstoffkosten (Schweröl ca.CHF 500.—pro Tonne), Abschreibungen und Diverses. Bei der Annahme, dass der ursprüngliche Preis für ein solches Transportschiff 100 Mio ausgemacht haben und dieses auf 20 Jahre abgeschrieben würde, komme ich auf einen täglichen Abschreibungssatz von 7’000.--.

Meine Tagesrechnung sieht wie folgt aus:

-         Gehälter 8 Offiziere                    1’200 

-         Food                                         9’373

-         Schweröl                                 30’000

-         Abschreibung                             7’000

-         Diverses                                  15’000

-         Total Tag                                 55’350

Antwerpen nach Cotonou 24 Tage, dies inclusive Rückreise, diese meistens leer, würde einen Betrag von Betrag von CHF 1’328’400.—ausmachen. In der Relation zum transportierten Wert der Fracht von 15 respektv 25 Mio ergibt das Transportkosten von 9,2 % oder 5,5 %. Überigens die Transportkosten eines Fahrzeugs beträgt im Durchschnit für den Auftraggeber 1'000 CHF. Dies mal 3'000 macht 3'000'000.—aus. Kommen noch 1'000 Container zum Transportpreis von CHF 2'000.—dazu macht dies zusätzlich eine Summe von weiteren 2'000'000 aus. So würden sich die Transporteinnahmen für in diesem Fall um die CHF 5'000'000.—bewegen.

Heute begegneten wir einigen entgegekommenden Frachtschiffen, soger eines der Gesellschaft “Grimaldi”. Riesige Gebäude, welche uns da entgegen kommen, und trotzdem ist es, von weitem gesehen ein Sandkorn in der Wüste.

Habe eben über die” Greenpeace” gelesen. Vor zwei Monaten versuchten sie mit ihrem alten Kahn und Schlauchboten eine Ölplattform zu erklimmen. Dies ausgerechnet in russischen Gewässern. Oder eben darum? Die Publizität war ihnen sicher, ob sie mit den bekannten Folgen gerechnet haben, diese Frage ist offen. Oder war es gar ein bewusstes Kalkül?

Die “Greenpeace”, eine Riesenorganisation welche bewusste Dimensionen sprengen, mit einem Budget von mehreren 100 Mio Franken. Das Marketing funktioniert dem Anschein nach hervorragend. In der Teppichetage wird raffiniert ausgeklügelt was als nächstes geschehen soll um möglichst grosse Resonanz zu erzielen. Ausgeführt werden die Aktionen vom “Ameisenvolk". Bis anhin ist es Greenpeace gelungen die Medien zu mobilisieren, diese schreiben meineserachtens einseitig mit kaum zu wahrnehmenden Hinterfragungen. Wäre doch interessant diese riesige, undurchschaubare Oranisation kritisch zu durchleuchten. Was geschieht mit all dem Geld? Wer sind die Donatoren? Welche Ausgaben werden für welche Zwecke verwendet? Wie gross ist der Mitarbeiterstab? Weitere Fragen sind noch offen.

PS: Werde einen Leserbrief schreiben.          

Freitag 29.11.2013

Ein Tag, wie die letzten, Sonne, blauer Himmel. Es wird wärmer, nun befinden wir uns im südlichen Teil von Senegal. Ein Tag, nichts tun und frei den Gedanken nachgehen.

“Sanftes Monster, Brüssel oder die Entmündigung Europas”, eine interessante Zusammenfassung von  Hans Magnus Enzenberger (Edition Suhrkamp). Erinnert mich an meine Zeit beim Aufbau der Firma  “MediService”, ein Unternehmen welches Medikamente, auf Rezept, direkt nach hause liefert. Da das Projekt gesundheitspolitisch hochbrisant war und riesige Partikularinteressen seitens der Apotheker im Vordergrund standen. Ich wollte mir ein Bild über die Meinung Brüssels verschaffen. So machten wir uns, ich und unseren Anwalt, im Jahr 2001, auf nach Brüssel. Es war uns gelungen ein Termin beim damaligen Gesundheitskommisar zu erbeten, es war ein Deutscher.

Nichts von Prunk, wir wurden zu einem 16 Stöckigen Hochhaus, ausserhalb Brüssels, gefahren. Das Ganze machte kein einladender Eindruck. Bereits der Eingangkam einem vernachlässigt vor, die Rolltreppen mussten schon seit einiger Zeit ausser Betrieb gewesen sein. Auf diesen stapelten sich Berge von Akten, welche in den Arbeitsräumen längst keinen Platz mehr fanden.

Das Gespräch mit dem Gesundheitskommisar und seinen Mitarbeitern führte dazu, dass wir ihn zu einem Besuch der “MediService” , in Zuchwil überzeugen konnten. Die Presse berichtete danch einschlägig zu unseren Gunsten darüber. ( Dies ware eine weitere Geschichte)

In diesem Hochhaus werden tausende Regeln und Gesetze enwickelt, welche die EU Miglieder umsetzen müssen.

Als Beispiel 36 Gemüse-Regeln, welche in den damaligen EU Mitgliederstaaten eingeführt und umgesetzt wurden. Regeln für Gurken, Bohnen, Blumenkohl, Lauch und weitere 31 Gemüsesorten, die mit klaren Bestimmungen, über Form, Farbe, Grösse, Länge zum Einsatz kamen; Dies unter der Verordnung Nr. 2396/2001;

Beispiele:

Gurken der Handelsklasse “Extra”, “die Krümmung von zehn Milimeter auf zehn Zentimeter länge darf nicht überschritten weren”.

Lauch und Poree der “Güterklasse 1”, mindestens ein Drittel der Gesamtlänge oder die Hälfte des umhüllten Teils muss von weisser bis grünlich-weisser Färbung sein”.

Dies sind Arbeitsbereiche welche in den mannigfalltigen Kommissionen, mit beachtlichem Personalaufwand, unter Anderem, bearbeitet werden, und in der EU zur Anwendung kommen.

Solche Regeln und Gesetze wurden ebenfalls für Kondome, Glühbirnen, anders gesagt, über unvorstellbare Konsumartikel, Gebrauchsgüter und Gegenstände jeglicher Art, über solche Themen wir in Brüssel gehirnt. Vorgaben über welche sich ein einigermassen vernümftig denkender Mensch keine Vorstellung machen kann. Dies in einer Zeit in welcher sich die EU in einem finanziellen Desaster befindet und wichtige Aufgaben zu bewältigen wären.

Samstag, 30.11.2013

Gestern Abend habe ich der Offiziers-Crew je eine, aus der Schwzeiz, mitgebrachte Trockenwurst (Salzis) aufs gedeck gelegt. Die Freude war ersichtlich. Obwhohl der Italiener nicht der Typ ist, der bei einem Geschenk Grosses daraus macht, ist auch gut so.

Logischerweise werden wir nicht wie urspünglich vorgesehen am Sonntag in Cotonou eintreffen. Unsere verspätete Abfahrt haben wir mitgenommen. Voraussichtlich werden wir am kommenden Dienstag andoken.

Mittags und Abends ist es Tradition, dass die Offiziere erst am Tisch Platz nehmen, wenn sich der Kapitän gesetzt hat. Diese Anstandskultur gilt ebenfalls beim Verlassen des Tischs, er steht auf und die Crew fogt ihm. Wie bereits erwäht, kommt mir der Kapitän sympathisch und souverän vor. Beim allabendlichen Kartenspiel ist er einer unter den Andern.

Noch eine Bemerkung zur EU die ich los werden möchte. 1997 wurde unter den damaligen EU-Mitgliedern vereinbart “Mastrichvertrag”, dass die Verschuldung eines Mitgliederlandes 60 % des BIP (Brutto-Innland-Produkt), nicht übersteigen darf, und sich jährlich nicht mehr als 3 % des BIP verschulden dürfe. Was geschah seit diesem Zeitpunkt? Ausser Luxemburg hat sich kein Land an diese “verbindliche” Regel gehalten. Neue EU-Kandidaten wurden, wirtschaftlich ungeprüft in den Clup aufgenommen. Alle EU-Mitglieder, Luxemburg ausgenommen, haben sich niemals an diese Regelung gehalten; Die heutigen EU-Mitglieder, welche sich südlich vom Tessin befinden weisen Verschuldungen von bis zu 160 % und mehr vom BIP auf. Gegenmassnahme? Es wird Geld gedruckt.

Der heutige Nachmittag sorgte für Abwechslung. Es wurde eine Trocken-übung durchgeführt. “ Alle Mann an Deck” hiess es, jeder kannte seine Charge. Auch ich landete im Rettungsboot. Ein geschlossenes Boot, mit Funkanlage ausgerüstet , und vielen technischen Geräten. Die Grösse des Bootes, von diesen gibt es zwei an Bord, würde punkto Grösse, manchen Jachtbesitzer auf dem “Zürisee” erblassen lassen. Auf dem Wasser, was nicht geübt wurde, wird der Motor und somit die Schraube per Knopfdruck in Kraft gesetzt.

“Kommen Sie, Kommen Sie”, kamen die Offiziere in den Aufenthaltsraum gerannt “Delphine, Delphine”. Tatsächlich, auf der westlichen Schiffsseite taummelten sich unzählige Delphine, sprangen in die Lüfte, hin und her, es sah so aus als freuten sie sich über ihr und unser Dasein. Ein tolles Erlebnis, es war für mich das erste Mal, diese wundervollen Tiere in freier Natur beobachten zu dürfen.

Sonntag, 01.12.2013

Ja wenn alles gut läuft, werde ich Übermorgen in Cotonou sein. In der Stadt in welcher, wir, meine Frau “Rigge” und ich, einmal unseren Wohnsitz hatten.

Mir wurde damals, in jungen Jahren 1969, ich war knapp 25 Jahre, seitens der Coop Schweiz ein Job angeboten als Experten. Diese Bezeichnung stand dann auch in meinem Sonderpass der Eidgenossenschaft. Wer geht denn schon nach Westafrika und dies in einer Zeit, wo kaum jemand eine Ahnung hatte, wo sich das damalige Dahomey (heute Benin) befand. Eine ehemalige Französische Kolonie. Angestellt wurde ich vom “Amt für technische Zusammenarbeit”, dieses war dem Eidgenössischen politischen Departement angegliedert. Von Coop wurde ich so zu sagen “ausgliehen”. Pensionskasse und Sozialversicherungen liefen bei der Coop, ohne Unterbruch, weiter. Ein Vertragsbestandteil war, dass ich bei meiner Rückkehr in die Schweiz, in der Coop Organisation einen adequaten Posten erhalten würde.

Ich habe nicht lange gezögert. “Rigge” und ich heirateten und ab gings nach Afrika. Das Ziel meiner Aufgabe war, in Benin eine Warenverteilungs-organisation aufzubauen. Im Vordergrund stand, im Land, flächendeckend, eine Preisstabilisierung der Grundnahrungsmittel sicher zu stellen. Es waren noch weitere 3 Schweizer dabei, ein Architekt, Logistiker und ein Finänzler. Wir haben 3 Grosslager, verteilt auf die Süd-Nordachse, gebaut um die Lagerung und Verteilung der Waren zu ermöglichen. Über das ganze Land verteilt,

haben wir 24 Genossenschaften gegründet, welchen je eine Verkausstelle angegliedert war, alles Selbstbedienungsverkausstellen mit Flächen zwischen 300-700 m2. Diese haben wir gebaut, eingerichtet und das entsprechende Personal an Ort ausgebildet und mir Erfolg eingesetzt.

Nach meiner Rückkehr in die Schweiz, hörte ich oft “du hattest Glück”. Der Job war für die damalige Zeit sehr gut bezahlt, dazu kamen zusätzliche Leistung wie Haus, Angestellte, Fahrzeug, was eben dazu gehörte. Glück, nein ich hatte kein Glück, ich habe zugesagt als man mich angefragt hatte.

Montag, 02.12.2013

Der letzte Tag bahnte sich an. Mit einer gewissen Spannung warte ich auf das Eintreffen in Cotonou, die Stadt in welcher ich vor mehr als 30 Jahren das letzte mal war. Als ich heute Morgen auf Deck war, überraschten mich einige Regentropfen.

Ein kurzes nicht unangenehmes Gefühl. Die Regenzeit ist in dieser Gegend eigentlich vorbei. Normalerweise regnet es im November täglich, kurz aber bündig, zum Teil kübelweise. Wer hätte das gedacht, doch der Kapitän hatte es mir gestern Abend beim Nachtessen zugesagt, als ich fragte ob es möglich wäre eine Aufnahme von der gesamten Crew zu machen. Pünktlich um 11.30 Uhr standen alle da, die Offiziere mit ihren goldenen Rangabzeichen und die Crew, welche man nicht einzeln nach ihrem Tätigkeitsbereich ausmachen konnte. Jedenfalls hat es geklappt. Danach, im Speisesaal konnte ich sogar von jedem einzelnen Offizier ein Portrait schiessen.

Wie bereits erwähnt, die Küche, das heisst, die Menus welche Mittags und Abends auf der Karte stehen sind lobenswert und kommen einer gehobenen Hotelküche gleich. Der ”Polipi alla Luciana” der heute als zweiten Gang serviert wurde, war für mich einmalig. Ein ganzer Tintenfisch, in der Grösse einer Riesenhand, bedeckte den Ganzen Teller und die Zubereitung war gekonnt. Die Teigwaren, die jeden Tag, bei jedem Gericht, als erstes serviert wurden waren immer auf eine andere Art angerichtet. Diverse Teigwaren-arten, diverse Saucen, diverse Begleitzutaten wie Muscheln, diverse Pestos bis zu diversen Bologneserarten und dies immer al dente.

Auf diesem Schiff herrscht absolutes Vertrauen. Es ist eine legere Stimmung vorhanden aber mit feststellbarer Disziplin und Achtung vor dem Gegenüber. Die Kabine muss nicht abgeschlossen werden. Ich war davon überzeugt, dass es keinem an Bord, nur den Gedanken aufkommen könnte, sich etwas anzueignen was ihm nicht gehört.

Beim heutigen Abendessen hab ich dem Koch, der sich in der Regel immer im Raum befindet und uns beim Essen zuschaut, nach der Rechnung für meine Weinkonsumation gefragt, das im Beisein der Offiziere und des Kapitäns. Die Reaktionen kamen, vom Koch und dem Kapitän, sehr spontan “das geht aufs Haus” dafür habe ich mich bedankt. Dem Butler steckte ich später einen weiteren Obolus zu.

Die Frachtschiffgesellschaft “Grimaldi” besitzt nahezu 100 Schiffe die vor allem von Europa aus, Antwerpen, ihre Fracht nach Afrika und Süd wie auch Nordamerika transportieren. Die meisten der Offiziere werden nach der Rückkehr in Antwerpen, voraussichtlich um den 26. Dezember, nach Hause, die meisten nach Sizilien oder Süditalien, nach Hause fahren. Der Urlaub beträgt, in der Regel, 3 Monate, da werden sie die Freizeit geniessen bis es auf einem Grimaldi-Frachter weiter geht. Auf welchen und wohin ist für sie, heute, noch unbekannt.

Dienstag, 03.12.2013

Gestern Nacht war ich noch einmal auf dem obersten Deck, um das Universum zu betrachten. Unglaublich, diese Scheinbare Nähe der Planeten und Sterne, diese Bilder werden mir in Erinnerung bleiben.

Heute Morgen um 05.00 Uhr wurde ich vom Laut eines SMS geweckt. Aha dachte ich mir, Land in Sicht. Ja ich sah sie, die Lichter von Cotonou und wir fuhren direkt auf sie zu. Draussen auf hoher See standen ca. 20 Frachtschiffe in Wartestellung. Abrupt machte unser Kahn eine Kehrtwendung und fuhr in die Gegenrichtung. Ich hoffte sehr, dass er nicht die Route wechselt und zuerst nach Lagos (Nigeria) oder Accra (Gahna) fährt. Stationen welche die “Grande Nigeria” noch auf dem Programm hat. Nein, habe ich erfahren, die Hafenanweisungen lauteten, dass wir uns noch, für einen noch unbekannten Zeitraum, in Wartestellung zu begeben haben. Nach, für mich, einiger “Bangezeit”, kam die Nachricht von den Hafenbehörden, dass wir um 14.00 Uhr einfahren können. Noch ein Mittagessen an Bord war für mich OK.

Danach gings eigentlich rasant, wenn man dies von einem knapp 300 m langen “Möbel” behaupten kann. Vor der Hafeneinfahrt wurden zwei Afrikaner zu unserem Schiff transportiert. Sie hatten die Aufgabe beim Einmanövrieren des Schiffs mit ihren Funkgeräten behilflich zu sein. Den beiden Schleppbooten, welche den Riesen, seitlich schoben, wurden ebenfalls von diesen Einheimischen entsprechende Anweisungen erteilt. Wie ist es nur möglich dieses Riesenschiff zwischen zwei, bereits angetauten, Frachtern einzuparkieren. Es war “Milimeterarbeit” und hat vorzüglich geklappt.

Kaum angedokt ging alles wie auf Rollen. Das Schiff stand, die Schiffsrampe, in der Breite einer Nationalstrasse wurde ausgefahren. Der Ablad der Fahrzeuge, als erstes die Riesentraxe, Buldozer, Kranfahrzeuge und Lastfahrzeuge, ging von statten. Kleinbusse und “Taxibrousse” brachten eine Vielzahl von Arbeitern zum Schiff, welche für das helfen beim abladen eingesetzt wurden, es waren Tagelöhner. Im Innern des Schiffes, im 12. Stockwerk, gings hektisch zu und her. Beamte, Behördenvertreter vom Zoll, Hygiene, Sicherheit und Weitere wälzten ihr Formularberge und wollten vom Kapitän unzählige Unterschriften. Weitere Offiziere mussten für ihren Bereich ebenfalls eine vielzahl von Dokumenten unterzeichnen. Ich durfte bei diesem ganzen Geschehen dabei sein. Es entging mir nicht, wie Schachtelweise Zigarettenstangen, Bierkartons und sonstige alkohlische Getränke die Hände wechselten.

Ja da war ja noch der Passagier. Der Kapitän stellte mir die Fage ob ich ein Taxi benötige, was ich
bejahte. Schlussendlich war es soweit. Ich hatte vorgängig den Butler gebeten, mein Gepäck runter zum Ausgang zu schaffen; das klappte, wie immer bei ihm, hervorragend.

Hier möchte ich noch eine Empehlung anbringen: “Trinkgelder immer im Anbeginn eines Projekts (Hotel, Reisleitung, Bergführer, Butler usw.) anbringen”, dann ist meistens für Gutes besorgt.

Ich konnte mit dem Regionalvertreter der “Grimaldi” zum Hotel mitfahren.

Der Kapitän war auch dabei.

Auf dem Weg zum Hotel fragte er mich “ Ich habe beobachtet, dass Sie eine Gitarre als Gepäckstück dabei haben, spielen Sie?” Ich antwortete ihm “Ja, ich habe jeden Tag ein bisschen geübt auch auf meinen Mundharmonikas”. Mit einem ungespielten Entsetzen fuhr er mich liebevoll an “Warum haben Sie abends nicht für uns gespielt? Ich habe eine gute Gesangsstimme!”; Ich erwiederte “A la Prosima Capitano”

 

Jean-Pierre Charles Krähenbühl

Dezember 2013